Bevor es in die Weihnachtszeit geht, wollten wir uns noch mit unserem letzten Beitrag verabschieden und auf unser Projekt OpenDataStudio zurückblicken.
UM WAS GING ES?
Unser Projektname OpenDataStudio setzt sich aus “Open Data” und “Design Studio” zusammen.
Bei Open Data, wörtlich offene Daten, handelt es sich um alle Datensätze, die frei genutzt, wiederverwendet und weiterverbreitet werden können.
Design Studio beschreibt eine Methode zur Ideengenerierung und Problemlösung in der Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams. Beide Themen haben wir innerhalb dieses Projektes untersucht und recherchiert. Aus den gewonnen Erkenntnissen haben wir dann einen Workshop und eine Ausstellung entwickelt und im November durchgeführt. Insbesondere mit dem Workshop wollten wir eine transdiziplinäre Zusammenarbeit ermöglichen, um Teilnehmer*innen in wissenschaftliche Aktivitäten zu involvieren, über das Thema Open Data zu informieren und einen Einblick in den Design-Prozess bei der Entwicklung von mobilen Anwendungen zu geben.
UNSERE MOTIVATIONEN
- “Arbeitswelten der Zukunft”
Das Projekt ist nicht nur aus unserem Interesse für offene Daten und Designprozesse in der Software-Entwicklung entstanden, sondern auch aus der Frage heraus, welche Kompetenzen Bürger*innen in Zukunft benötigen, um unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Wir sind bisher zu dem Schluss gekommen, dass hierfür nicht nur ein sicherer Umgang mit Soft- und Hardware von Nöten sein wird. Bürger*innen werden auch Kompetenzen für den Umgang mit Daten und ihren Auswirkungen brauchen, um verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen zu können. Daher wollten wir in diesem Rahmen unsere bisherigen Erkenntnisse über das Thema Open Data und ihre Anwendungsmöglichkeiten interessierten Bürger*innen zur Verfügung stellen. Zudem wollten wir damit ein Format entwickeln bei dem Bürger*innen nicht nur als potenzielle Datenquellen fungieren, sondern sich auch als aktive Teilnehmer*innen an Software-Entwicklungsprozessen beteiligen können, indem wir sie mit der Design-Studio Methode in den Prozess involvieren. - “Teilnehmer*innen”
An unseren Workshoptagen haben insgesamt 10 Bürger*innen und 15 Studierende der Informatik teilgenommen. Wir hatten versucht, den verschiedenen Teilnehmer*innen so gut es ging gerecht zu werden, sie zu fordern und mit ihnen gemeinsam App-Prototypen zu entwickeln.
Mithilfe unseres Workshops sollten angehende Software-Entwickler*innen lernen, Anwender*innen in ihre Entscheidungsprozesse zu involvieren. Für die potenzielle Anwender*innen wollten wir die Erkenntnis kreieren, dass diese auch ohne Programmierkenntnisse sich in Entwicklungsprozesse einbringen können und sollten.
In beiden Fällen war es uns wichtig zu zeigen, dass die Kombination aus Datenkompetenzen und einer transdisziplinären Arbeitsweise zu Entwicklungen und Erkenntnissen führen können, die nutzergerechte Produkte hervorbringen. - “Forschungsvorhaben”
Einer unserer Forschungsschwerpunkte besteht darin potenzielle Anwender*innen nicht nur als Datenquellen zu betrachten, sondern sie auch als aktive Teilnehmer*innen in Entwicklungen von digitalen Lösungen und Innovationen zu involvieren.
In unserem Arbeitsbereich, “Angewandte Softwaretechnik” der Universität Hamburg, halten wir es für essentiell, dass zukünftige Arbeitnehmer*innen bzw. Anwender*innen verstehen sollen, wie digitale Produkt entwickelt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnissen sollen Anwender*Innen helfen, eine gewisse Mündigkeit zu bewahren und selbstbewusste Entscheidungen treffen zu können. Darüber hinaus war es uns auch ein Anliegen mit diesem Projekt zu untersuchen, welchen Einfluss die aktive Involvierung von Anwender*innen in den Anfangsphasen der Entwicklungsprozesse hat und ob unsere entwickelten Tools und Methoden zu ungewöhnlichen Ergebnissen führen.
Hierfür haben wir unter anderem ein Umfrage entwickelt, um die Ergebnisse des Projektes von anderen potenziellen Anwender*innen (nicht unseren Teilnehmer*innen) bewerten zu lassen
UNSERE ERGEBNISSE
Die Teilnehmer*innen unseres Workshops haben fünf App-Prototypen entwickelt, für die ihr hier noch abstimmen könnt. Wir hatten unseren Teilnehmer*innen als Input und Inspiration die offenen Daten vom “Melde-Michel” zur Verfügung gestellt.. Ein Service und eine Plattform der Stadt Hamburg, mit der Bürger*innen die Möglichkeit haben, Schäden in der Stadt zu melden und einzusehen. Für unseren Workshop haben wir den Teilnehmer*innen die Aufgabe gegeben, in fünf getrennten Gruppen einen Prototypen einer mobilen Anwendung zu entwickeln, mit der die Stadt Hamburg als auch ihre Mitbürger*innen dazu motiviert werden, die Schäden in der Stadt zu beseitigen und die Stadt mitzugestalten.
UNSERE HERAUSFORDERUNGEN
Eine unserer größten Herausforderungen bestand darin ein Ausstellungs- und Workshopformat zu entwickeln, das alle unsere Ziele unter einen Hut bringt. Des Weiteren war es sehr herausfordernd die Forschungstätigkeit und die Organisation der Kommunikationsformate vorzubereiten sowie Teilnehmer*innen zu finden, die bereit waren, ihr Wochenende mit unserem Projekt zu verbringen. Dank unseren Online Kanälen und Flyeraktionen konnten wir schlussendlich verschiedenste Teilnehmer*innen zusammenbringen und in der ersten Woche unserer Ausstellung über 70 Personen motivieren, über unsere Prototypen abzustimmen.
UNSERE BISHERIGE AUSWERTUNG & AUSBLICK
Zwar haben wir zum Ende des Wettbewerbs das Ziel, die Arbeitswelt der Zukunft mit zu definieren, für uns erreicht und dafür gesorgt, entsprechenden Kompetenzentwicklung hierfür in die Wege zu leiten, aber unser Forschungsvorhaben ist noch nicht beendet. So sind wir gerade dabei die Workshop Ergebnisse zu kategorisieren und zu analysieren. Bisher haben wir noch nicht alle Daten und Feedbackunterlagen aufbereitet, aber es sei hier schon mal verraten, dass die Teilnehmer*innen für ihre eigene Arbeitstätigkeit, die Erkenntnis gewonnen haben, wie bereichernd es sein kann transdisziplinäre Kooperationen einzugehen und wie wichtig Design und Prototyping für die Software-Entwicklung ist. Des Weiteren sind wir gerade dabei auszuwerten, welche Ideen von angehenden Software Entwickler*innen und Anwender*innen eingebracht wurden und was für ein Unterschied zwischen diesen besteht, um zu verstehen, wie eine dauerhaft erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleistet werden kann.
UNSER DANK
Zum Schluss wollen wir noch all denjenigen danken, die uns in diesem Projekt unterstützt haben. Wir danken CodeForHamburg für das Expertenwissen, der Unterstützung bei der Suche nach Teilnehmer*innen und dem Support beim Abschlussevent.
Unseren schönen Ausstellungsraum verdanken wir der Hamburg Kreativ Gesellschaft.
Die Universität Hamburg natürlich bekommt unseren Dank für die Kooperation mit den Studierenden bei dem Projekt sowie den Räumen, in denen wir unseren Workshop abhalten durften. Wir bedanken uns bei der MINT-PR-Abteilung der Uni Hamburg, die uns geholfen haben, unser Projekt weiter bekannt zu machen.
Und natürlich danken wir dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Wissenschaft im Dialog ohne die Förderung wäre dieses Projekt nicht zustande gekommen.
Wir wollen auch nicht unsere Teilnehmer*innen vergessen, wir hatten vorher nicht einmal gewagt zu hoffen, dass uns so viel Engagement, Interesse und gute Stimmung entgegen gebracht werden würde. Das hat der Arbeit noch einen ganz anderen Wert gegeben.
Und natürlich geht auch unser Dank an alle, die hier nicht erwähnt wurden, aber uns geholfen haben, sei es beim Werbung machen, beim Testen unserer Methoden, beim Auf- und Abbauen, beim Abschlussevent oder auch einfach unsere manchmal sehr unorthodoxen Arbeitszeiten ertragen haben.