Projektgruppe 1 – Abschlussabend Musik und Lebensgefühl in der DDR

Am Donnerstag feierten wir den Abschluss der ersten Ladenwoche. Thema des Abends war Musik und Lebensgefühl in der DDR. Passend dazu hatte die Projektgruppe die beiden Musiker Udo und Chriki von Thor und Nessaja zu einem Akustikkonzert geladen.
Diese spielen gemeinsam in zwei Bands, Thor ist eine Cover-Rock-Band und Nessaja spielt Lieder von Peter Maffay. Udo singt und spielt Akustikgitarre, Chriki betätigt sich im virtuosen Gitarrenspiel und ist ebenfalls Sänger. Beide haben jedoch auch noch einen, wie sie sagen, „richtigen“ Beruf.

Gemeinsam erlebten wir einen familiäres Privatkonzert, in dem die Musiker eigene Titeln und gecoverte und interpretierte Stücke vorstellten, begleitet von persönlichen Anekdoten und Erfahrungen. Dabei war besonders Udo für die Erzählungen aus DDR – Zeiten berufen, denn er ist Zeitzeuge und spielte früher in der aufstrebenden DDR- Band Pathos.

Nach der Wende waren schwierige Zeiten für DDR Bands, da alles aus der DDR „scheiße“ war. Doch Udo machte weiter, und kam später in die Band Thor, in der er dann Chriki kennenlernte.

Es etablierte sich, dass die Band Thor am Ende eines jeden Konzerts zwei Lieder von Peter Maffay spielte. Dies war vor allem von Udo initiiert. Er hat eine besondere Beziehung zu diesem Musiker, denn schon seine Oma, eine ehemalige  Opernsängerin, war Fan von Peter Maffay und hatte mehrere Bilder von ihm in der Wohnung hängen. Die Band beschloss ein zweites Projekt zu starten, in dem sie in gleicher Besetzung und zunächst ohne Namen, inkognito, ohne Bezug zu Thor auftraten. Als Vorsichtsmaßnahme, falls diese Musik nicht angenommen würde. Doch es kam sowohl bei Rockern und Bikern als auch bei Rowdies und Jugendlichen gut an. Bei einem dieser Konzerte sprach eine ältere Dame die Band an und schlug später den Namen Nessaja vor.

Das Konzert begannen Udo und Chriki mit Halleluja, einem Lied von Peter Maffay. Das Einstudieren der Maffaylieder bedeutete für die erfahrenen Musiker nach langer Zeit wieder Hinsetzen und Üben. Halleluja war dabei der erster Song, mit dem sie damals ihrem Publikum dieses neue Gesicht präsentiert hatten. Es folgten unter anderem eigene Lieder. Zum Beispiel eins, das die  Streitigkeiten in der Welt thematisiert und den Namen „Wie viele Jahre“ trägt. Oder „Der Vagabund“, ursprünglich von Pathos, in dem es um die Sehnsucht in die Ferne und nach Freiheit geht, die viele Menschen in der DDR verspürt hatten. Dieser Titel war in kürzester Zeit entstanden und dennoch wurde der von den Fans damals am meisten gemocht. So wurde er in Dresden einmal von dem Chor „Ten Sing“ vierstimmig aufgeführt. Pathos hatte sogar einmal ein recht erfolgreiches Lied gehabt, welches auch im Radio lief, doch das bekamen die Mitglieder erst mit, als die GEMA Geld überwiesen hatte. Auch dieses Lied lernten wir kennen, Seelentherapie.

Mehr Infos zur Band Nessaja und Hörbeispiele einiger Lieder HIER.