Graphic Recording meets The Future of Labour

Zugegeben: Ein bisschen aufgeregt waren wir schon, als wir vor drei Tagen unser erstes „The Future of Labour“-Erzählcafé in der Evangelischen Akademie Frankfurt am Main veranstaltet haben. Unser Teammitglied Rhea hat unser Projekt in ihrer Einführung sehr treffend mit einer „Sturzgeburt“ verglichen: Gerade mal sieben (arbeitsreiche) Wochen liegen zwischen dem Gewinn des Preisgeldes im Rahmen des Hochschulwettbewerbs im Wissenschaftsjahr 2018 von Wissenschaft im Dialog und BMBF und unserem Auftakt-Erzählcafé in Frankfurt.

Umso größer ist unsere Freude darüber, dass 45 Ärzt*innen, Hebammen, Doulas, Geburtsvorbereiterinnen, ein Väterbegleiter, Mütter & Väter, Praktiker*innen aus der Frauengesundheits- und Familienbildung sowie aus der Frauen- und Gleichstellungspolitik „The Future of Labour“ auf so intensive, engagierte und inspirierende Weise zum Leben erweckt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligte!

Kennt ihr Graphic Recording?

Das „The Future of Labour“-Erzählcafé wurde mit Graphic Recording von Janina Röhrig wunderbar begleitet und festgehalten. Beeindruckend, wie solch ein Bild entsteht, während wir an unseren Tischen ins Erzählen und Zuhören vertieft waren!

Die Bilder von Janina Röhrig zeigen auch ganz gut, wie unsere „The Future of Labour“-Erzählcafés funktionieren: Wir beginnen mit einer Einführung und Vorstellungsrunde, in der wir über den Hintergrund und das Anliegen des Projekts berichten. Wir machen deutlich, dass und wie das Erzählcafé Teil eines partizipativen Forschungsprozesses ist, bei dem die Zukunft der Arbeitswelten rund um die Geburt im Fokus stehen.

 

Erzählen vom Wandel und von der Gegenwart der Arbeit rund um die Geburt – Erzählen als kritische Bestandsaufnahme

Sodann gehen wir in eine erste Erzählrunde. An verschiedenen Tischen erzählen zwei bis drei von uns im Vorfeld eingeladene Praktiker*innen (in Frankfurt waren es Ärzt*innen, Hebammen, Doulas, ein Väterbegleiter und eine Mutter) von ihren Schlüsselmomenten mit der Arbeit rund um die Geburt. Die Gäste der „The Future of Labour“-Erzählcafés können sich frei an die Tische dazusetzen und im Anschluss an die Erzählungen der Praktiker*innen entweder selbst von ihren Erfahrungen berichten oder auch einfach nur zuhören. Alle Beteiligten halten ihnen bedeutsame Aspekte des Erzählten und Gehörten auf Kärtchen fest. Diese Kärtchen werden während der Pause, in der die Gäste Gelegenheit für Getränke, Imbiss und Gespräche haben, vom The Future of Labour-Team zusammengetragen, geclustert und im Anschluss an die Pause allen Teilnehmer*innen des „The Future of Labour“-Erzählcafés vorgestellt.

Die Erzählrunden an den Tischen dienen somit zugleich einer kritischen Bestandsaufnahme der Gegenwart der Arbeitswelten rund um die Geburt: Was hat sich verändert? Wie gestaltet sich die Arbeit rund um die Geburt? Was ist gut und bewahrenswert, was ist belastend oder schwierig?

 

Den Wünschen und Visionen Raum geben

Der ersten Erzählphase und der Pause folgt eine zweite Phase an den Erzähltischen. Hier geht es darum, vom Wandel in der Vergangenheit über die Gegenwart den Bogen in die Zukunft zu spannen: Angeleitet von der Frage, wie sich die Teilnehmer*innen die Zukunft der Arbeitswelten rund um die Geburt wünschen, gehen wir in einen moderierten Austausch darüber, welche Zukunft gemeinsam – über Differenzen zwischen den verschiedenen Blickwinkeln hinaus – gewollt wird. Auch das wird mit Kärtchen festgehalten und vom Projektteam geclustert. Dabei ist uns wichtig, dass an dieser Stelle (!) nicht schon die Schere im Kopf angesetzt wird, was unter derzeitigen Bedingungen umsetzbar ist. Sondern: Es geht um Wünsche, Visionen, Imagination und Vorstellungen davon, welche Zukunft wir wollen. Frei nach Beuys: Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden – sonst kriegen wir eine, die wir nicht wollen!

 

Für die Zukunft!

Euer Team Labour