Let’s Play…overcooked!

Overcooked 2 ist eine als Single- oder Multiplayer spielbare Koch-Simulation. Die Version ist auf allen verbreiteten Videospielkonsolen verfügbar, darunter auch auf dem Computer. Im Mittelpunkt des Spiels steht die Zubereitung und das Servieren diverser Gerichte. Für die richtige Zubereitung und das Servieren in der vorgegebenen Zeitspanne einer Bestellung erhält man Punkte. Abhängig des Schwierigkeitsgrad des Levels, erhält man bei Ablauf der Zeit 0-3 Sterne. Diese Sterne sind im späteren Spielverlauf notwendig, um weitere Level freizuschalten. Die Zubereitungsmethoden der Gerichte – diese reichen von Salat über Pizza und Burger bis hin zu Sushi – sind in ihrer eigentlichen Komplexität reduziert. Die Schwierigkeit besteht also nicht darin den Ablauf oder das notwendige Wissen über die Zubereitung anzuwenden, sondern den zeitlichen Anforderungen der Bestellungen nachzukommen.

Diese sind im Spiel oben rechts ersichtlich. Der Balken zeigt dabei die noch vorhandene Zeit zur Fertigstellung an. Ein Gericht in der richtigen Weise zuzubereiten ist also eine eher kleinere Hürde. Zusätzlich den zu bewältigenden Bestellungen ist die „Küche“ in teils fiktiven Szenarien aufgebaut, die oftmals zu einer chaotischen Anordnung der Zutaten und Kochutensilien führt. Die Folge: Man muss teils an mehreren Ecken und Hürden vorbei, um beispielsweise den Reis zum Kochtopf zu bringen. Und dabei können die Mitspielenden einem dann noch im Weg stehen. Die Aufgaben sind den Spielenden bekannt – die Umsetzung ist das, worauf es ankommt. Und hier wird deutlich: Viele Köche verderben den Brei.

 

Genau hier setzen wir mit dem Projekt „Next Level“ an: Das Spiel versetzt die Schüler:innen in eine Situation, in der die Verknüpfung aus Kommunikation und Aufgabenverteilung der Weg zum Ziel ist. Wie genau die Aufgaben verteilt werden, gilt es zunächst herauszufinden: So kann zum Beispiel einer der Spieler:innen für das Waschen der Teller sowie das Servieren der fertigen Gerichte verantwortlich sein. Ein anderer übernimmt die Aufgaben am Schneidebrett und wieder ein anderer die Aufgaben am Herd. Solange sich die Mitspielenden nicht über den Weg

rennen, ihren eigenen Aufgaben treu bleiben sowie diese gewissenhaft ausführen, ist der Erfolg sicher.

Wird dies nicht erreicht, kann es bei den Schüler:innen auch mal schnell zu Frustration kommen. Dieser versuchen wir schon vor dem Spiel mit der Einführung von Ritualen entgegenzuwirken. Die Mitspielenden sind angehalten, unabhängig des Ausgangs des Spiels, am Ende mit einer Fistbump und den Worten „GG“ – gutes Spiel oder good game – die Teamleistung zu honorieren. Durch dieses Ritual werden schlechte Emotionen frühzeitig unterbunden und das Teamgefühl gesteigert.

Overcooked 2 versetzt die Schüler:innen im Team in einen Prozess aus anfänglichem Scheitern, der darauf folgenden Adaptation im Kommunikationsverhalten und Teamarbeit, und dem anschließenden Erfolg. Damit ermöglicht es den Schüler:innen einen eigenen Lernzuwachs in fachunabhängigen Metakompetenzen. Ihnen wird klar, was Teamarbeit bedeutet, und dass diese schlussendlich zum Erfolg verholfen hat. Das Spiel verknüpft spielerische Aktivität mit der Förderung von Sozial- und Kommunikationskompetenz.

Die ersten Anläufe und Anwendungen haben eben genau das gezeigt. Schüler:innen spielen zunächst egoistisch, mit der Absicht auf „das ist mein Teller und mein Gericht“. Diese Einstellung führt zu einer geringen Stückzahl fertiger Gerichte und damit geringer Punktzahl – und damit auch wenig Sternen. Erst die gemeinsame Aufgabenverteilung führt dann allmählich zum Erfolg.