World Café als partizipative Erhebungsmethode

Auf dem Bild ist eine Gruppe von älteren Menschen zu sehen. Sie sitzen an Tischen verteilt. Zum Teil sind sie nur von hinten zu erkennen.
Die Gruppe von Co-Forschenden im Projekt SilverScience.

An unserem dritten Workshop am 22. Juni 2022 hatten wir uns zum Ziel gesetzt, den Co-Forschenden einen bestmöglichen Überblick über die Methoden der empirischen Sozialforschung zu geben. Ebenso wollten wir uns im besten Fall für eine Forschungsmethode entscheiden. Hierunter ist ein systematisches Vorgehen gemeint, um eine Forschungsfrage zu beantworten.

Nun ist es so, dass die empirische Sozialforschung ein sehr breites Forschungsfeld ist. So breit, dass es uns bei Weitem nicht möglich war, alle Spektren binnen eines Workshop-Nachmittags detailliert darzustellen. Eine Fragestellung kann beispielsweise durch die klassischen Verfahren Beobachtung, Befragung, Experiment, oder Analyse beleuchtet werden. Hier wird wiederum zwischen quantitativer und qualitativer Sozialforschung unterschieden. Bei einer quantitativen Erhebung werden Theorien und Hypothesen durch Testung be- und widerlegt. Die Meisten kennen dieses Verfahren als Fragebogen zum ankreuzen. Qualitative Sozialforschung zielt hingegen auf die Gewinnung neuer Erkenntnisse und die Ableitung von Handlungsempfehlungen ab. Ein qualitatives Standardverfahren ist beispielsweise ein Interview.

Ergänzend hierzu gibt es seit mehreren Jahren den Zweig der partizipativen Methoden. Die Verfahren warten zum Teil mit englischen Namen wie Photovoice, Openspace und World Café auf. Allen gemein ist, dass Erkenntnisse gesammelt werden sollen, um Veränderungen anzustoßen. Im Gegensatz zu den klassischen Sozialforschungsmethoden sind die Partizipativen zum Teil sehr kreativer Natur.

Nach intensiven Gesprächen entschieden wir uns als Forschungsgruppe für ein World Café. In einer ungezwungenen Atmosphäre werden während mehrerer Gesprächsrunden verschiedene Fragestellungen in Kleingruppen besprochen und diskutiert. Die Erkenntnisse werden auf Flipcharts notiert. Zudem gibt es an jedem Tisch eine moderierende Person, die die Befragungsteilnehmenden begleitet. Nach einer gewissen Zeit werden die Tische gewechselt, bis sich jede Person einmal mit jeder Fragestellung beschäftigt hat.

Derzeit sind wir dabei, für den 27. Juli Seniorinnen und Senioren aus Kempten und Umgebung als Proband*innen zu rekrutieren. Wir freuen uns auf einen tollen Forschungsnachmittag!