Online-Kolloquium: Wissenschaft für alle?

Wissenschaft für alle? Wen erreicht Wissenschaftskommunikation oft nicht – ob digital oder vor Ort?

Ob Klimawandel, Gentechnik oder aktuell die Covid-19-Pandemie – die politischen und gesellschaftlichen Kontroversen zu wissenschaftlichen Aspekten zeigen, dass der Bedarf an einem Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft größer ist denn je. Die Methoden werden immer vielfältiger – von Wissenschaftsfestivals über Science-Slams oder der Möglichkeit, in Projekten mitzuforschen (Citizen Science) bis zu den in der Pandemie immer bedeutsamer gewordeneren Online-Formaten wie Zoom-Diskussionen, YouTube-Videos oder Podcasts. Aber welche Bevölkerungsgruppen erreichen diese Formate eigentlich und vor allem: welche nicht? Besteht das Publikum nicht häufig nur aus der hochgebildeten Mittel- und Oberschicht?

Das Forschungsprojekt „Wissenschaft für alle“ des Karlsruher Instituts für Technologie zusammen mit Wissenschaft im Dialog (gefördert von der Robert Bosch Stiftung) hat eine Typologie der nicht erreichten Gruppen bzw. Exklusionsfaktoren für Wissenschaftskommunikation erstellt. Diese Übersicht (hier als Infografik aufbereitet: https://doi.org/10.5281/zenodo.3937517) kann dazu beitragen, Kommunikationsangebote kritisch zu hinterfragen, Barrieren abzubauen und ein vielfältigeres Kommunikationsportfolio im Austausch mit vormals wenig erreichten Bevölkerungsgruppen zu gestalten. Weiterhin wurden in dem Projekt auch praktisch neue Ansätze zur Kommunikation erprobt und evaluiert.

 

Über den Vortragenden

Philipp Schrögel ist Forschungskoordinator und verantwortet die Wissenschaftskommunikation am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien an der Universität Heidelberg. Zuvor forschte er am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu Wissenschaftskommunikation. Sein Fokus liegt auf kreativen und partizipativen Formaten, ob Science-Slam, Comics oder Science-Street-Art. Eine zentrale Frage für ihn ist, wie Menschen jenseits des Bildungsbürgertums eingebunden werden können. Webseite: https://www.capas.uni-heidelberg.de/philipp_schroegel_en.html

 

Das Kolloquium findet am Donnerstag, 09.06.2022, von 10:00 bis 11:30 Uhr online über Zoom statt.

Weitere Informationen und Anmeldung hier.