Workshop Resümee

Unser erster Workshop liegt nun etwa eine Woche zurück. Obwohl wir aufgrund der aktuellen COVID-19 Lage natürlich alle weiteren geplanten Workshops erst einmal auf Eis legen müssen, wird das nicht unser letzter bleiben. Sobald die Situation es wieder zulässt, machen wir weiter! 

Bis dahin wollen wir hier einmal an den 25.10. zurückdenken und unsere wirklich tollen Erfahrungen mit euch teilen. Wir hatten das Glück mit sechs pilzinteressierten Teilnehmer/Innen einen sehr schönen Tag verbringen zu dürfen.  

Um den gesamten Prozess der Herstellung von Pilzmaterial abzudecken, haben wir den Workshop in drei Stationen unterteilt: Das sterile Arbeiten mit Pilzmaterial, die Substratvorbereitung und -sterilisation sowie die Pilzbestimmung und Mikroskopie. 

Um einen kleinen Einblick in die Artenvielfalt von Pilzen zu gewähren, hatten wir im Vorfeld einige Fruchtkörper in der Natur gesammelt. Anhand von Pilzbestimmungsbüchern und eigenen Erfahrungen zeigten wir wichtige Merkmale verschiedener Pilzgruppen und wie diese zu unterscheiden sind.  

Gleichzeitig konnten wir den Teilnehmenden einen genaueren Blick auf die Pilzfruchtkörper durchs Mikroskop ermöglichen.  

Schließlich ging es um die Zucht von Pilzen. Um sicherzustellen, dass nur die Zielpilzart und keine Schimmelpilze oder Bakterien kultiviert werden, muss bei den folgenden Schritten besonders sorgfältig gearbeitet werden. Hierbei hilft es, wenn man sich selber eine einigermaßen sterile, abgeschlossene Umgebung schafft in der die Luft durch einen Filter von Mikroorganismen befreit wird. Wir können hierfür seit neuestem auf eine eigene CleanBench zurückgreifen! Diese wurde von der AG Fleißner im Institut für Genetik der TU Braunschweig ausgemustert und uns freundlicherweise überlassen.   

Ein Weg Pilze zu kultivieren besteht darin, diese zunächst auf einer Petrischale mit sterilem Agar wachsen zu lassen. Kontaminationen zeigen sich hierbei beispielsweise als farbige, runde Flecken auf der Oberfläche, so dass diese schnell identifiziert und befallene Petrischalen aussortiert werden können.  

Ist eine Petrischale vom Pilz vollständig überwachsen kann dieser weiter auf sog. Körnerbrut vermehrt werden. Auf diese Weise erhält man eine ausreichende Menge von Pilzmyzel, welches schließlich genutzt werden kann, um das eigentliche Substrat mit seiner Pilzart zu beimpfen.  

Die letzte Station widmete sich der Substratherstellung. Verschiedene Pilzarten bevorzugen auch unterschiedliches Futter, bzw. Substratmaterialien. Auch hat dessen Zusammensetzung großen Einfluss auf die Eigenschaften des entstehenden Pilzmaterials. Als Beispielmaterialien seien hier Holzreste, Kaffeesatz oder Stroh genannt. Diese müssen zunächst angefeuchtet und vermischt und in einem Dampfdruckkochtopf sterilisiert werden, bevor sie mit der Körnerbrut beimpft werden können.  

Nach jedem Schritt durften die Teilnehmenden als Andenken ein Live-Experiment mit nach Hause nehmen, um den weiteren Wachstumsverlauf mit beobachten zu können. So bekam jeder ein oder mehrere kleinere Pilzexperimente auf Basis von Pappe mit, um das Wachstum und die Entwicklung des Pilzes verfolgen zu können.

Mit einem entspannten Mittagessen zwischendurch, vielen guten Fragen und interessanten Gesprächen ging der Tag dann auch zu Ende.  

Auch von den Teilnehmern bekamen wir in unseren Feedbackfragebögen sehr positive Rückmeldungen wie z.B.:
Toller Überblick über Prozess zur Herstellung von Pilzmaterial
Mir hat besonders gut gefallen, dass wir praktisch alle Schritte einmal durchgegangen sind und die Atmosphäre sehr entspannt war.“
It feels very good that I could actually take part in every step instead of only looking.“
Das Verhältnis von Theorie und Praxis war sehr gut und der Schwierigkeitsgrad angemessen.
Habt ihr alles super gemacht! Echt klasse! 

Wir hatten eine schöne Zeit und freuen uns schon, wenn es wieder weiter gehen kann.
Vielen Dank an alle die so engagiert mitgemacht haben!