Gewinnerteams 2021

Der Hochschulwettbewerb Zeigt eure Forschung! im Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie:
Impulse für die gesellschaftlichen Herausforderungen von morgen

Die Corona-Krise markiert einen umfassenden Wandel – politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich, sozial und individuell. Ein einfaches Zurück in den Vor-Krisenmodus wird es nicht geben. Mehr denn je gilt es, die Konturen einer Gesellschaft zu entwerfen, die auch mit weiteren großen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts umgehen kann. Bioökonomie – und damit die nachhaltige, innovative Nutzung natürlicher Stoffe und Ressourcen – kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten.

Im Hochschulwettbewerb Zeigt eure Forschung! lädt Wissenschaft im Dialog (WiD) Studierende, Promovierende und junge Forschende aller Fachrichtungen ein, Konzepte und Kommunikationsideen rund um das Thema Bioökonomie einzureichen, mit denen sie Impulse für die gesellschaftlichen Herausforderungen von morgen geben wollen. Mit ihrem Wettbewerbsbeitrag sollen die jungen Forschenden ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und gleichzeitig deren gesellschaftliche Bedeutung hervorheben.

In diesem besonderen Wissenschaftsjahr wurden neben den bereits 15 ausgezeichneten Projekten der ersten Ausschreibungsrunde weitere innovative Ideen gesucht. Die zehn besten Vorschläge wurden mit je 10.000 € zur Umsetzung der Ideen und mit Workshops und Schulungen zur Wissenschaftskommunikation belohnt.


Das sind die Gewinnerteams der zweiten Wettbewerbsrunde 2021:

(Sobald die Teams mit ihrer Umsetzung starten, werden an dieser Stelle sämtliche Informationen hierzu abrufbar sein. Bis dahin handelt es sich um eine vorübergehende Übersicht. Die Nennung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulstandorte)

BioAccelerator
RWTH Aachen

Im Projekt „BioAccelerator“ kommen Tüftlerinnen und Tüftler aus dem Bereich der Biotechnologie auf ihre Kosten. Sie sind eingeladen im Labor ihre Ideen zu zell- und molekularbiologischen Verfahren auszuprobieren, um die Bioökonomie weiterzuentwickeln. Nicht nur vor Ort können sie tüfteln, denn Ziel des Projekts ist es, auch die Automatisierung des Laborbetriebs zum Beispiel durch Roboter voranzubringen. Über Social Media sollen Interessierte an den Prozessen teilhaben und in den interaktiven Austausch mit Tüftlerinnen und Tüftlern treten können.

StrohStadtStaunen,
Universität Bayreuth

Stroh – ein einfaches Nebenprodukt in der Landwirtschaft? Mitnichten findet das Projekt „StrohStadtStaunen“ und will es als Ressource für klimafreundliches Bauen ins Gespräch bringen. In zwei (Online-)Workshops werden auf lokaler Ebene Interessierte miteinander vernetzt. Kunstaktionen und eine Ausstellung sollen den transdisziplinären Austausch zwischen ihnen ergänzen.

Spree & Berlin – Die Stimme eines Flusses
Weißensee Kunsthochschule Berlin

Das Projekt „Spree & Berlin“ möchte dem Ökosystem Fluss eine „eigene Stimme“ geben, um Mensch und Umwelt wieder einander anzunähern. Fallbeispiel: die Spree in Berlin. Das Projekt entwickelt eine App, mit der sich Bürgerinnen und Bürger über den Zustand des Flusswassers informieren können. Dadurch sollen sie die komplexen Zusammenhänge im Ökosystem besser verstehen und für den Umgang mit wissenschaftlichen Daten sensibilisiert werden. Ein Workshop und eine Ausstellung runden das Projekt ab.

Ernährung im Schulpodcast
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Wie essen wir im 21. Jahrhundert? Im Projekt „Ernährung im Schulpodcast“ lernen Schülerinnen der Liebfrauen-Schule in Bonn, wie Bioökonomie und eine gesunde Ernährung zusammenhängen. Ihr Wissen behalten sie aber nicht für sich, sondern teilen es in acht selbst produzierten Podcast-Folgen auf Podcast-Plattformen wie podcast.de oder Spotify.

ecoSUP – ecological composite for sustainable and lightweight applications
Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, WKI , Braunschweig

Die Bioökonomie sucht Alternativen zu Materialien, die aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Am Beispiel eines Stand-up-Paddleboards zeigt das Projekt „ecoSUP“, dass mit Materialien wie recyceltem Balsaholz umweltfreundliche Leichtbauwerkstoffe produziert werden können. Durch Messebesuche, Workshops und einen Film soll die Öffentlichkeit einbezogen werden.

Waldquallen
Europa-Universität Flensburg

Eigentlich wachsen quallenförmige Austernpilze an Baumstämmen in Wäldern. Dem Fachbereich Transformationsstudien der Universität Flensburg dienen die „Waldquallen“ jedoch als Forschungsobjekt, um alternative Wege zur Produktion von Lebensmitteln zu beschreiten. Auf Kaffeesatz herangezogen, sollen die Pilze lokal vertrieben werden. Die Idee dahinter: innerstädtische Nahrungsmittelproduktion, Wiederverwendung von Nährstoffen, kurze Transportwege.

Tiny House for Mo(o)re Bioeconomy
Universität Greifswald

Schilf, Rohrkolben und Erle. Das sind die Baustoffe des Tiny Houses des Greifswald Moor Centrums der Universität Greifswald. Ihnen gemein ist, dass sie auf nassen Flächen wachsen – für den Klimaschutz eine wahre Freude. Denn nasse Flächen wie Moor speichern im Torf doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen. Als mobiles Haus auf Rädern macht sich das Tiny House aus nachhaltigen Baumaterialien im Wissenschaftsjahr auf den Weg zur Fachmesse für Energie, Klimaschutz, Bauen, Wohnen und umweltfreundliche Mobilität nach Kiel. Auf dem Weg dahin macht es Halt an mehreren Orten und ermöglicht interessierten Bürgerinnen und Bürgern sich vor Ort näher mit dem Thema zu beschäftigen. Die Tour kann außerdem über Social Media verfolgt werden.

Verpackungscheck: Die alltagstaugliche Verpackungs-App
Hochschule Hannover

In welchen Mülleimer gehört das nochmal? Mit der Verpackungs-App „Verpackungscheck“ soll diese Frage der Vergangenheit angehören. Ziel ist die Entwicklung einer App, mit der Verbraucherinnen und Verbraucher ganz einfach mit ihrem Smartphone den Recycling-Code von Verpackungen abfragen und so ihren Müll richtig entsorgen können. Die Nutzerinnen und Nutzer der kostenlosen App erhalten nicht nur Informationen, sondern können sich auch mit anderen austauschen und in einem Wettbewerb gegeneinander antreten.

NachvollziehbAR – Immersive Visualisierung komplexer Nachhaltigkeitsaspekte einer Wertschöpfungskette
Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Nachhaltig und fair konsumieren? Ja bitte! Doch oft ist es gar nicht so einfach, nachzuvollziehen, ob ein Produkt nachhaltig ist. Das Projekt „NachvollziehbAR“ möchte das ändern und entwickelt eine App, die am Beispiel eines T-Shirts zeigt, wie komplex globale Wertschöpfungsketten sind. Konsumentinnen und Konsumenten, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft sowie andere Gruppen können darüber in einen Dialog über Nachhaltigkeit kommen. Ziel: ein Edutainment-Tool für Workshops sowie ein unternehmensübergreifendes Controlling-Instrument für die Wirtschaft.

Pig & Click – Build your own pig farm
Universität Osnabrück

Welcher Landwirttyp bist du? Im Projekt „Pig & Click“ können sich Nutzerinnen und Nutzer als Landwirtinnen und Landwirte auf einer Website durch multimediale Inhalte klicken und sich so mit dem komplexen Thema der Schweinehaltung auseinandersetzen. Dabei sind sie unterschiedlichen Dilemmata ausgesetzt und müssen für ihren landwirtschaftlichen Betrieb Entscheidungen treffen. Am Ende erhalten die Spielenden ein Feedback, ob sie mehr nach ökologischen oder konventionellen Gesichtspunkten gehandelt haben. Ziel: das Spannungsfeld der Schweinefleischproduktion aus Sicht von Landwirtinnen und Landwirten besser verstehen.