Abschluss des Hochschulwettbewerbs im Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!

Gemeinsam forschen gelungen!

 

Nach dem turbulenten Doppeljahrgang des Hochschulwettbewerbs 2020|21 war auch der Hochschulwettbewerb  im Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt! besonders. Studierende und Nachwuchsforschende aller Fachrichtungen wurden dazu aufgerufen, kreative und innovative Projekte zu entwickeln, die die Bürger*innen aktiv in den Forschungsprozess mit einbinden und gemeinsam an Forschungsfragen, Datenerhebung und Auswertung arbeiten. 

Die 15 Gewinner*innenteams des Hochschulwettbewerbs 2022 haben sich hier viele großartige Projekte einfallen lassen. Sie befassten sich mit Fragestellungen zu der inklusiven und interaktiven Gestaltung von Mode für Menschen im Rollstuhl, Fragen zu geistigem Eigentum in Zeiten der Digitalisierung, Technik im Alltag von Senior*innen und mit der Entwicklung des Stadtklimas in Leipzig. Die 15 Gewinner*innenteams erhielten jeweils 10.000 Euro für die Umsetzung ihrer Ideen. Zum Abschluss des Hochschulwettbewerbes wurden die Gewinner*innen nun noch einmal begutachtet. Hier wurde vor allem darauf geachtet, wie die Teams ihre Projektideen umsetzen, wie sie die Bürger*innen in ihre Projekte mit einbinden und wie sie ihre Forschung kommunizieren. Drei Projekte haben dabei besonders überzeugt und wurden am 8. Dezember 2022 im Rahmen einer digitalen Abschlussveranstaltung von Wissenschaft im Dialog ausgezeichnet:

 

Das Projekt Einfach informiert der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg hat gemeinsam mit Freiwilligen aus der Region eine Zeitung mit Nachrichten aus dem Landkreis Ansbach in leichter Sprache verfasst. Ziel war es hier Menschen, denen Lesen schwer fällt, Informationen aus der Region zugänglich zu machen. Zunächst erarbeitete das Team mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern der Region Ansbach, wie man in einfacher Sprache schreibt, das Team konnte hierfür insgesamt 18 Teilnehmende mit den unterschiedlichsten Hintergründen gewinnen. Die Nachrichten wurden monatlich von Juni bis September der Regionalzeitung Fränkische Landeszeitung in einer Auflage von je 30.000 Stück beigelegt. Darüber hinaus wurden die Texte im Audioformat veröffentlicht. Alle 40 Beiträge sind hier verfügbar: https://fraenkischer.de/category/leserlicher/

Foto: Einfach informiert

 

Foto: Einfach informiert

 

Im Projekt kT Fellows brachten Hildesheimer Studierende interessierte Bürger*innen aus Jena mit Forschenden und Kunstschaffenden im Rahmen des Jenaer Arts & Science Programms Künstlerische Tatsachen in Workshops zusammen, um gemeinsam zu erkunden, was künstlerische Forschung bedeutet und was sie leisten kann. Dies wurde anhand von verschiedenen Experimenten und Performance Art gemeinsam erarbeitet. Die Ergebnisse der Workshops wurden als Videoinstallation in der Ausstellung »Künstlerische Tatsachen« gezeigt, die Interessierten von Oktober bis November 2022 in Jena offenstand. Die Vernissage der Ausstellung stieß auf großes öffentliches Interesse und sogar die stellvertretende Ministerpräsidentin Thüringens, Anja Siegesmund, besuchte die Ausstellung und richtete Grußworte an die Teilnehmenden.

Foto: Leonie Lindl für Künstlerische Tatsachen

 

Foto: Anna Perepechai für Künstlerische Tatsachen

 

Fahrradfahren ist eine der nachhaltigsten Mobilitätsformen, doch leider in vielen Städten auch eine sehr unsichere Art, sich im Straßenverkehr fortzubewegen. Das Projekt RADar macht SAFE verschiedener Hochschulen aus Ulm gemeinsam mit dem ADFC setzte sich daher das Ziel, Fahrradfahren in Ulm gemeinsam mit interessierten Bürger*innen sicherer zu machen. Die Bürger*innen konnten zuerst in Workshops Radarsensoren konstruieren, mit denen die Räder ausgestattet wurden. Bei Fahrradtouren und alltäglichen Fahren durch die Stadt sammelten über 20 Personen Verkehrsdaten non mehr als 4000 km innerhalb der Städte Ulms und Neu-Ulms sowie angrenzenden Gemeinden. Die gesammelten Daten sollen nun dabei helfen, das Radwegenetz in Ulm sicherer zu machen. Auf einer digitalen Karte sind die Daten öffentlich zugänglich und wurden bereits an die Lokalpolitik übergeben. Das Projekt ist jedoch noch nicht vorbei: Das Team ist in Gesprächen mit weiteren Gemeinden in Baden-Württemberg und Bayern, um auch dort Radarsensoren einzusetzen.

Foto: RADar macht SAFE

 

Foto: RADar macht SAFE

 

Herzlichen Glückwunsch an diese drei Teams, aber auch vielen Dank und ein großes Lob an alle Teams, die sich unermüdlich, auch bei Rückschlägen neue Kommunikationsstrategien und Umsetzungsmöglichkeiten überlegt haben und ihre Projekte auch über den Hochschulwettbewerb hinaus weiterlaufen lassen werden!