Die Ausschreibung zum Hochschulwettbewerb 2024 zum Thema Freiheit läuft, Nachwuchsforschende können bis zum 30. November ihre Projektvorschläge einreichen. Jetzt gilt es, die eigene Idee auszuarbeiten und überzeugend zu präsentieren. Aber wie mache ich das?
Worauf müssen Bewerber*innen im Hochschulwettbewerb achten? Was ist wichtig, worauf kommt es an, und was machen künftige Gewinner*innen richtig?
In den kommenden Wochen versorgen das Team von Wissenschaft im Dialog sowie ehemalige Gewinner*innen des Hochschulwettbewerbs euch hier mit Tipps und Tricks rund um die Projektplanung und -umsetzung. Jede Woche erwartet euch ein neuer Tipp. Also bleibt dran, checkt regelmäßig unseren Blog und verbessert eure Chancen, zu den 12 Gewinner*innen im Hochschulwettbewerb 2024 zu gehören!
Tipp Nr. 1 kommt von Gesa, Projektmanagerin bei Wissenschaft im Dialog und zuständig für den Hochschulwettbewerb:
Überlegt euch im Vorfeld: Was ist eure Kernbotschaft und wer seid ihr eigentlich?
Dazu könnt ihr auch eine schnelle Übung machen: Formuliert eure Forschung in einem kurzen und verständlichen Satz, so wie ihr sie etwa auch eurer Oma erklären würdet. Das heißt: Kurz, präzise und ohne Fachwörter. Außerdem solltet ihr euch überlegen, welche Kompetenzen und Vorlieben ihr mitbringen. Fühlt ihr euch zum Beispiel in der digitalen oder analogen Sphäre wohler? Möchtet ihr Inhalte lieber auf humoristische oder auf sachliche Art vermitteln? Wenn ihr solche Fragen für euch als Gruppe oder Einzelpersonen beantwortet, könnt ihr darauf aufbauend eure kommunikativen Maßnahmen strategisch planen.
Tipp Nr. 2 liefert euch Imke, Projektmanagerin in der Impact Unit bei Wissenschaft im Dialog:
Definiert eure Zielgruppe
Fragt euch: Wen möchten wir mit unserem Projekt erreichen? Denn wenn ihr wisst, wen ihr erreichen möchtet, könnt ihr eure Inhalte, das Format und die Bewerbung eures Projekts um diese Zielgruppe gestalten. Relevant bei der Definition der Zielgruppe sind typischerweise soziodemografische Daten wie das Alter oder der Bildungsstand. Aber auch andere spannende Aspekte spielen eine Rolle, etwa die Haltung und der Bezug zum Thema oder das Informationsverhalten der Personen. Es geht nicht darum, alle der genannten Punkte zu definieren, sondern eher die Merkmale zu finden, die eure Zielgruppe gemeinsam hat.
In Tipp Nr. 3 erklärt euch Simon, Projektmanager in der Onlineredaktion von Wissenschaft im Dialog, wie ihr das passende Format für euer Projekt findet.
Erzählt eine Geschichte und geht zu eurer Zielgruppe hin
Ihr wisst jetzt, wie ihr eure eigene Stimme findet und wie ihr eure Zielgruppe identifiziert. Jetzt geht es darum, wie ihr zu eurem eigenen Format kommt. Dafür empfehle ich einen Blick in die Popkultur und ins dortige Storytelling: Was ist die Herausforderung, wer ist der Gegner und was braucht es, um diese Herausforderung zu meistern? Erzählt mit eurem Projekt eine Geschichte! So könnt ihr eure Vision außerdem in konkrete Ziele übersetzen. Das macht es für andere nachvollziehbar und erlaubt euch, auf etwas hinzuarbeiten. Überlegt euch auf dieser Grundlage, welche Ressourcen ihr für die Umsetzung braucht. Könnt ihr diese selbst aufbringen? Und wenn nicht: Wer könnte euch dabei helfen, wer hätte vielleicht sogar Interesse an einer Kooperation? Um zu eurem Format zu kommen, könnt ihr auch von der Zielgruppe aus denken, zum Beispiel mit Blick auf Veranstaltungsorte. Geht zu den Menschen hin! Ein Format zu Ernährung passt ins Restaurant, eines zu Gaming auf Twitch.tv. So erreicht ihr eure Zielgruppen dort, wo sie sich ohnehin aufhalten.
In Tipp Nr. 4 spricht Gabriel, ehemaliger HSW-Projektgewinner im Projekt kT Fellows, über die Kostenplanung im Projekt
Macht im Vorfeld eine detaillierte Kostenplanung!
Während der Umsetzung eures Projekts kommen diverse Kosten auf euch zu, die euch jetzt vielleicht noch nicht ganz so bewusst sind. Es kann gut sein, dass ihr zusätzliche Unterstützung von Leuten braucht, für die ihr zahlen müsst. Oder es kann sein, dass ihr ein Catering für ein Event organisieren müsst oder etwas verschicken und Porto bezahlen müsst. All das sind Dinge, an die man vorher vielleicht nicht unbedingt denkt. Aber es lohnt sich, genau zu überlegen: Wie läuft das Projekt ab und an welchen Stellen könnten Kosten entstehen? Und das in den Finanzierungsplan mit einzupreisen. Das bringt euch nicht nur einen guten Überblick über eure Kostenstruktur. Sondern es hilft auch dabei, euch klarzumachen, was ihr eigentlich für das Projekt wollt und welche Ressourcen ihr dafür braucht. Als Übung könnt ihr euch einmal einen konkreten Zeitplan aufstellen und überlegen, wann welche Kosten entstehen.
Tipp Nr. 5 von Sabrina, ehemalige HSW-Gewinnerin mit dem Projekt Robotikum, dreht sich um die Zusammenarbeit im Team und mit externen Partnern.
Macht euch Gedanken über eure Teamstruktur und mögliche lokale Partner
Überlegt euch, wie groß euer Team sein soll oder sein wird. Dafür ist es wichtig, dass ihr euch bewusst macht, welche Aufgaben auf euch zukommen. Entwickelt einen groben Arbeitsplan mit Zeitablauf und Meilensteinen: Was muss bis wann erledigt werden? Welche Kompetenzen braucht ihr im Team, um diese Aufgaben und Herausforderungen zu meistern? Je mehr Leute beteiligt sind, desto besser könnt ihr die Aufgaben verteilen. Das verlangt aber auch eine klare Aufgabenstruktur im Team, damit jede*r weiß, was in den jeweiligen Verantwortungsbereich fällt. Auch gilt: Verbündete sind immer gut! Sucht euch also lokale Partner, das kann zum Beispiel die Stadt oder ein Verein sein. Und haltet die Pressestelle eurer Hochschule auf dem Laufenden und bindet sie direkt zum Projektstart ein.
In Tipp Nr. 6 verrät Martin, Leiter der Wissenschaftsjahr-Projekte bei Wissenschaft im Dialog, seinen Last Minute-Tipp für eure Einreichung:
Keep it simple!
Ihr habt nur eine begrenzte Menge an Platz, um eure Idee in der Einreichung darzustellen. Fokussiert euch daher auf ein Format, auf eine Zielgruppe, auf eine Idee, die ihr dann in eurer Beschreibung durchzieht. Am Ende geht es in dieser ersten Bewerbungsphase darum, ob eure Projektidee und euer Ansatz überzeugend sind. Die Details kommen dann später.
Wir wünschen euch viel Erfolg und sind gespannt auf eure Einreichungen!